Neulich saß ich mit einer Freundin zusammen an der Elbe, dieser herrliche Spätsommerabend!  Wir aßen ne Kleinigkeit, guckten auf die Kräne und die Zeit rauschte dahin. Sie meinte irgendwann: „Ich versteh’s nicht. Ich schlafe acht Stunden, aber ich bin trotzdem müde. Nicht so müde, dass ich im Büro einschlafe, aber so… müde im Leben.“
Das klang sehr vertraut. Kenn’ ich.
Es ist diese Müdigkeit, die nichts mit Schlaf zu tun hat. Die kommt nicht von zu wenig Kaffee oder von einer zu kurzen Nacht. Das ist diese andere Sorte – die Müdigkeit vom immer Funktionieren. Vom morgens schon wissen, dass du den Tag nur im Autopilot-Modus überstehst. Vom ständigen inneren „Muss-noch“-Gefühl.
Wir haben dann gelacht, weil wir beide meinten: „Es ist wie Netflix – man schaut eine Folge nach der anderen, ohne Pause, bis man gar nicht mehr merkt, worum’s eigentlich geht weil man gedanklich nicht bei der Sache ist, parallel am Handy oder eingeschlafen ist.“ Nur dass es hier nicht um Serien geht, sondern ums eigene Leben.
Und weißt du, was ich gemerkt habe?
Diese Art von Müdigkeit verschwindet nicht, wenn man einfach nur länger schläft. Die braucht andere Pausen. Pausen, die den Kopf leer machen und den Körper wieder einschalten.
Ich erzählte ihr von meinem Trick: Manchmal gehe ich einfach spazieren, ohne Ziel, ohne Musik, ohne Podcast – nur Ich und meine Gedanken, mal 20 Minuten ohne Handy in der Hand. Oder ich trainiere ohne strickten Plan, bewege mich so, wie es sich gut anfühlt, ohne auf Wiederholungen, Kalorien oder sonstwas zu achten. Einfach nur atmen, dehnen, spüren.
Wir haben noch lange gequatscht. Über die kleinen Dinge, die wir tun können, um wieder bei uns anzukommen. Und als wir uns verabschiedet haben, fühlte ich mich… wach. Nicht, weil ich ausgeschlafen war, sondern weil ich wieder ein Stück mehr da war.

Apropos Müdigkeit

  • Check mal deinen Hormonhaushalt: Ein Ungleichgewicht kann ein echter Energieräuber sein.
  • Verstehe Müdigkeit als Indikator für Stress oder körperliche Erschöpfung – und passe dein Training danach an.
  • Moderate Bewegung kann dich in einen anderen Entspannungszustand bringen, als bloßes Ausruhen.
  • Atemübungen (z. B. 4-7-8-Atmung) aktivieren deinen Parasympathikus – das ist dein „Entspannungsnerv“.
  • Sanfte Bewegung wie Yoga oder Dehnflows kann helfen, den Energiepegel langfristig zu stabilisieren.